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Eine Chance für Mehlschwalben

Info:  Ganz unten auf dieser Seite finden Sie einen Leitfaden für den Schwalbenschutz  !

 

Die kalten Tage vor Ostern haben es den ankommenden Schwalben schwer gemacht. Einige unserer Mehlschwalben waren da nämlich schon nördlich der Alpen im Anflug zu ihren Brutquartieren in Baden-Württemberg und mußten an den stürmischen und kalten Tagen irgendwo ausharren.  Viele sind so nach einem langem, beschwerlichen Flug aus Südafrika  kurz vor ihrem Ziel den Hungertod gestorben.

Schwalben haben seit dem Sesshaftwerden der Menschen und der Nutzung der Landwirtschaft ihren Lebensraum in die Nähe des Menschen verlegt. Seither gilt die Schwalbe als Glücksbringer und war immer ein gern gesehener Vogel in unseren Dörfern und Städten. Das Auftauchen der Schwalben in Deutschland kündigte den Frühling an und in den warmen Monaten vertilgten Sie massenweise lästige Stechmücken und Schadinsekten.

Doch irgendetwas hat sich in den letzen 50 Jahren verändert. Häuser werden mit Netzen, Flatterbändern, besonderen Farbanstrichen oder glattem Außenputz versehen, damit keine Schwalben (aber auch andere Vögel) dort ihre Jungen aufziehen können. Kleinste Ritzen werden in Fassaden zugespachtelt, damit auch ja keine Fledermaus oder Spatz Unterschlupf findet.

Es ist wohl der inzwischen krankhafte Sauberkeitswahn vieler Menschen, welche eine Nähe zu Wildtieren mit dem Gedanken an Krankheitserregern, Schmutz und Dreck in Verbindung bringen, statt an biologische Vielfalt und an ein Miteinander von Mensch und Natur zu denken.
Man fragt sich, wie haben die Hausbewohner in all den Jahrhunderten vorher diese vermeintlichen Risiken überlebt? Ganz einfach – damals stand das Miteinander mit der Natur im Vordergrund.
Viele Menschen, vor allem in landwirtschaftlichen Betrieben, leben bis heute mit Schwalben unter einem Dach und sind dadurch nicht kränker als andere.  Ganz im Gegenteil!

Rauch- sowie Mehlschwalben benötigen feuchten Ton oder Lehm um ihre Nester am Haus zu bauen. Da jedoch durch die Befestigung unserer Wege mit Asphalt und wassergebundenen Belägen (auch im landwirtschaftlichen Bereich) kaum noch Lehmpfützen vorhanden sind, geht den Schwalben regelrecht das Baumaterial aus.

Daher sind diese schönen und fluggewandten Vögel auf unsere Hilfe angewiesen.

Gerade das Untere Remstal, wo es viele Insekten gibt, ist mit den Ortschaften Hohenacker, Hegnach, Neustadt und große Teile Waiblingens ein Paradies für Schwalben.
Leider sind jedoch in den vergangenen 25 Jahren die Zahlen der brütenden Schwalben auch hier  stark rückläufig.

Den Mehlschwalben können Sie mit Nisthilfen eine Chance geben sich an Ihrem Haus anzusiedeln.  Dieses Nest bewohnen sie dann auch in den Folgejahren.

Um ein Nest selber zu bauen benötigen Schwalben bei guten Bedingungen rund  2 - 3 Wochen. Aber da für die 2 bis 3 Bruten im Sommer jeder Tag zählt, um die Jungen fit für den langen Weg nach Südafrika zu machen, ist eine fertige, künstliche Nisthilfe die bessere Lösung.

Das Nest sollte in einer Höhe von mindestens 3,5 m über dem Boden und unter einem Dachvorsprung von mind. 30 cm angebracht sein.

Um die Fassade zu schützen, können Sie die Nester auch einige Zentimeter von der Hauswand entfernt unter dem Dach anbringen oder alternativ ein Kotbrett ca. 60-70 cm unter dem Nest befestigen.

Wer einmal einen Nistkasten aufgehängt hat und wer dort die  Vögel beobachtet, wird erkennen, dass der Bau von Nisthilfen nur ein erster Schritt ist, um der Bedrohung von Vögeln, Natur und Umwelt entgegen zu wirken. Durch das Anbringen von Nisthilfen an ihrem Haus lernen Sie, dass die Natur in Gärten, Städte und Dörfer zurückgebracht werden muss und dass Vogel-, Natur- und Umweltschutz langfristig auch dem Menschen dient und nutzt.

Schwalben sind übrigens anders als Mauersegler, mit denen sie manchmal verwechselt werden – Singvögel, und der Gesang kann sich auch für den Menschen durchaus hören lassen. Wer an seinem Haus dem fröhlichen Gezwitscher der Mehlschwalben und allabendlich dem leise gemurmelten Zwitschern der Jungvögel im Nest lauscht, wird glücklich sein ein wenig mehr Natur in seine Nähe gelassen zu haben.

Geben Sie sich einen Ruck und den Mehlschwalben eine Überlebenschance und machen Sie das untere Remstal schwalbenfreundlicher.

Die künstlichen Nisthilfen der Mehlschwalben (Doppelnester) aus Holzbeton können Sie auch über den NABU Waiblingen e.V. günstig beziehen. Auf unserer Internetseite (nabu-waiblingen.de) finden sie das nötige Kontaktformular.
Hier finden sie auch Bauanleitungen für Nisthilfen.

Schon jetzt vielen Dank im Namen vieler verzweifelt wohnungssuchenden Mehlschwalben.

 

 


PDF-Datei Leitfaden Schwalben
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